Midlife Crisis – was steckt dahinter und was können Sie tun?

johnhain

Heute möchte ich mich dem Thema Midlife Crisis widmen. Was ist der Sinn des Lebens? Was wurde im bisherigen Leben alles versäumt oder vergeudet? Was bringt die Zukunft? Bin ich mit meinem Leben überhaupt zufrieden und glücklich?

Diese Fragen kommen wahrscheinlich vielen bekannt vor, die sich mit dem Thema Midlife Crisis beschäftigen oder sich fragen, ob sie davon betroffen sind. Daher möchte ich wissenswerte Informationen rund um die Anzeichen, Auslöser, Dauer und den idealen Umgang liefern.

Midlife Crisis – was verbirgt sich dahinter?

Lange hieß es, dass die Midlife-Crisis nur ein Mythos ist. Doch mittlerweile ist bekannt, dass es sie gibt. Häufig betroffen sind Frauen und Männer zwischen 45 und 55, zum Teil auch schon ab dem 40. Lebensjahr oder noch zeitiger.

Andere wiederum kommen Mitte 50 in die Midlife Crisis. Sie wirft so manch einen aus der Bahn und zwar in der Lebensmitte. Daher resultiert der Begriff. Andere Bezeichnungen für die Midlife Crisis sind:

  • Midlife-Krise
  • Lebensmittekrise
  • Klimakterium virile
  • Andropause

Meist kommt die Midlife Crisis absolut unerwartet. Es handelt sich nicht um eine Erkrankung im klassischen Sinn, auch wenn es manche Symptome, wie Schweißausbrüche vermuten lassen könnten.

Die Midlife Crisis beschreibt folgende Zustände:

  • Lebensabschnitt mit veränderter Wahrnehmung
  • Sinnkrise im mittleren Alter
  • Psychischer Zustand der Unsicherheit
  • Phase der Unzufriedenheit
  • Sinnlose Selbstzweifel
  • Persönliches Unwohlbefinden

Die bisherige Lebenszeit und gefällte Entscheidungen werden kritisch hinterfragt und angezweifelt. Wie soll das Leben weitergehen? Habe ich alle meine Ziele erreicht? Auch diese Fragen rücken in den Vordergrund. Herkunft, Sozialstatus, Bildungsniveau oder andere Faktoren spielen hierbei keine oder eine untergeordnete Rolle.

Midlife Crisis – wie entsteht sie und wie äußert sie sich?

Midlife Crisis beim Mann

Die Midlife-Crisis hat bei Männern etwas mit dem Testosteron-Rückgang bzw. schleichenden Rückgang der Sexualhormone zu tun. Dies wird Andropause genannt. Die Gefühle der Männer sind dann durcheinander. Dies begünstigt verschiedene Symptome, wie:

  • Unruhe
  • Nervosität
  • Gereiztheit

Nicht selten werden ungewöhnliche Handlungen beobachtet, zum Beispiel der Spontankauf eines Sportautos. Andere wiederum suchen sich eine jüngere Frau, ein neues Hobby oder kaufen ungewöhnliche Kleidung. Der Wunsch nach erheblichen Veränderungen ist oftmals stark ausgeprägt.

Dies soll das eigene Selbstbild umkrempeln. Betroffene Männer möchten den anderen und sich selber beweisen: Sie können noch mithalten. Das Alter kann ihnen nichts anhaben. Sie können alles noch erreichen.

Midlife Crisis bei der Frau

Frauen werden abrupt damit konfrontiert, dass sie in der Menopause sind. Sie weisen weniger Östrogen auf. Sie werden oft von denselben Zweifeln geplagt, wie Männer, doch sie gehen mit diesem Lebensabschnitt anders um. Beim männlichen Geschlecht fällt die Midlife Crisis oftmals heftiger aus. Bei den Frauen kann sie sich durch folgende Symptome äußern:

  • Hitzewallungen
  • Schlafstörungen
  • Innere Unruhe
  • Stimmungsschwankungen

Das zunehmende Alter zeigt sich ebenso an der Optik. Man schaut in den Spiegel und erkennt, dass man eben nicht mehr so jung ist, wie man es vielleicht vor 15 oder 20 Jahren war. Die ersten Falten zeigen sich, die Haare fallen aus oder werden grau. Die optischen Veränderungen machen einem genau das klar, was Ängste und Unsicherheiten verursachen können. Frauen schneiden und/oder färben sich vielleicht die Haare und kaufen neue, andere Kleidung.

Auch die Erkenntnis, dass rechnerisch gesehen das Leben zur Hälfte vorüber ist, trifft viele Menschen wie ein Schlag und macht ihnen zu schaffen. Die Eltern werden immer gebrechlicher und/oder sind pflegebedürftig. Es gab vielleicht die ersten Todesfälle und viele sehen sich auch mit ihrer eigenen Sterblichkeit konfrontiert.

Wird mich das Alter in den kommenden Jahren einschränken? Werde ich vielleicht krank? Diese und andere Fragen können für die Psyche herausfordernd sein. Viele befürchten, dass es mit dem eigenen Leben bergab geht.

Fakt ist: Der menschliche Körper verändert sich ab dem 40. Lebensjahr bei allen und die Midlife Crisis kann als Begleiterscheinung des Alterungsprozesses angesehen werden. Die Symptome können immer unterschiedlich stark ausfallen.

Midlife Crisis – was kann man tun und lässt sie sich vorbeugen?

Es ist weder möglich, die Midlife Crisis, die für viele eine belastende Krise ist, gezielt zu behandeln noch sie vorzubeugen. Was gern belächelt wird, gestaltet sich für Betroffene häufig als ernstzunehmende seelische Belastung, die die Lebensqualität beeinträchtigen oder bei einer Manifestation sogar in einer psychischen Erkrankung, beispielsweise Depression, münden kann. Diese sollte behandelt werden.

Die Midlife Krise geht im Normalfall auch ohne Behandlung vorbei. Betroffene sollten sich auf eigene Interessen konzentrieren, mit der Familie Zeit verbringen und den Lebensabschnitt als Belastung anerkennen, statt ihn zu ignorieren, um den Heilungsprozess zu erleichtern.

Achtung: Wann sollte ein Psychotherapeut aufgesucht werden?

Der Gang zu einem Psychotherapeuten ist wichtig, wenn sich der oder die Betroffene immer mehr zurückzieht. Umso wichtiger ist dies bei Suizidgedanken. Die Midlife Crisis kann Betroffene in eine starke Krise stürzen. Eine Gesprächstherapie kann in dem Fall sehr hilfreich sein.

Bei Problemen innerhalb der Partnerschaft, die ebenso nicht ungewöhnlich in der Midlife-Crisis sind, kann eine Eheberatung sinnvoll sein. Benötigen Sie etwas Unterstützung, um Ihre Seele und Persönlichkeit zu stabilisieren? Ich kann Ihnen diese als ausgebildete Psychologin und angehende Psychotherapeutin bieten. Nutzen Sie gern das Kontaktformular und nehmen Sie Kontakt zu mir auf.

Midlife Crisis – wann ist sie vorbei?

Die Midlife Krise tritt laut Statistik oftmals um das 40. Lebensjahr herum auf, was jedoch lediglich ein durchschnittlicher Wert ist. Wie lange die Krise genau dauert, variiert ebenso. Je nach Symptomen, gesundheitlichem Zustand, allgemeiner Zufriedenheit im Leben und dem Umgang mit den Veränderungen können es einige Monate, mitunter aber auch mehrere Jahre sein.

Man merkt es meist selber, wenn man sich wieder ausgeglichener, zufriedener und glücklicher fühlt, ist das Schlimmste überwunden. Je aktiver man die Midlife Crisis angeht, umso schneller ist sie meist auch überstanden.

Mein Fazit für Sie:

Sie befinden sich vielleicht in der Lebensmitte. Doch bedenken Sie: Das Glas ist nicht halbleer, sondern halbvoll. Denken Sie daran, die Phase geht vorbei, denn die Midlife Crisis ist eine Krise. Auch die körperlichen Veränderungen sind lediglich der Ausdruck einer neuen Lebensphase.

Doch das bedeutet nicht, dass Sie das Leben nun nicht mehr genießen können. Lokalisieren Sie die Dinge, die Sie zufrieden und glücklich machen.Nutzen Sie es als Chance zu hinterfragen, was Sie gerne noch im Leben machen wollen und gehen Sie es an. Es ist ihr Leben und Sie können es nach Ihren Wünschen gestalten.

Wenn es einem schlechter geht, hilft es immer, darüber zu reden. Tun Sie das, egal, ob mit Ihrer Familie oder mit Freunden. Auch ich kann Ihnen durch die schwierige Phase helfen, um den psychischen Druck zu mindern. Wie lange der Zustand andauert, hängt vermehrt davon ab, wie Sie damit umgehen.

 

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