Mobbing – grausam, aber weit verbreitet

Hinter dem Wort Mobbing verbirgt sich ein Begriff, der bei den Betroffenen, die gemobbt werden, große psychische Probleme anrichten kann. Es ist niemals harmlos und es sollte keinem passieren und doch tut es das. Da ich auch in meiner Arbeit als Psychologin mit dem Thema konfrontiert werde, möchte ich mich ihm heute widmen.Ich erläutere nachfolgend, welche Arten von Mobbing auftreten können bzw. in welcher Form es betrieben wird und was man dagegen tun kann.

Im besten Fall wird man gar nicht erst Opfer einer Mobbing-Attacke, denn Sie können sich auch gegen Mobbing wehren.

Mobbing kann in verschiedenen Formen auftreten, betrifft viele Schüler!

Mobbing ist grausam und ein sehr ernst zu nehmendes Thema, das auch die Kinder betrifft. Jeder zweite Schüler wurde in Deutschland bereits gemobbt, wie Umfragen ergeben haben. Die Klassenkameraden legen beispielsweise ein ablehnendes Verhalten an den Tag, beleidigen ständig und stellen den Gemobbten bloß, beispielsweise über die Kleidung oder das Aussehen, oder sie verstecken und beschädigen die eigenen Sachen. Kinder werden oftmals auch geschubst, bespuckt, beworfen oder verprügelt und dafür nach der Schule aufgelauert. Oftmals macht eine ganze Gruppe das Mobbing-Opfer fertig.

Aus Angst, selber Mobbing-Opfer zu werden, schließen sich Schüler lieber dem Mobber an. Was grausam und kaum vorstellbar klingt, ist leider Realität. Das Wort Mobbing stammt aus dem Englischen: „to mob“, was „anpöbeln“ und „schikanieren“ bedeutet, was es sehr gut trifft. Lehrern fällt es oftmals schwer, Mobbing zu erkennen. Sie können sogar selber zu Mobbern werden und nutzen ihre Machtstellung aus. Das Mobbingopfer wird vielleicht schlechter bewertet und erhält zusätzliche Aufgaben.

Mobbing unter Erwachsenen

Auch viele Erwachsene betrifft es, egal, ob am Arbeitsplatz oder im privaten Umfeld, zum Beispiel durch Nachbarn, die sich wegen Kleinigkeiten beim Vermieter beschweren oder bei jeder Begegnung zu streiten anfangen. Im Beruf ist die Situation besonders schwierig, wenn es sich beim Mobber um den eigenen Chef handelt. Ja, auch mit solchem Fall hatte ich in meiner Arbeit zu tun. Der Vorgesetzte möchte den Mitarbeiter überfordern und ihn scheitern sehen. Häufig findet Mobbing auch unter Kollegen einer ähnlichen Hierarchiestufe statt.

Hier geht es darum, durch die Abwertung des Opfers bei einer Beförderung gewählt zu werden. Oft verbergen sich Neid und Missgunst dahinter. Zum Teil liegt auch eine Antipathie vor. Mobbing im Internet wird Cyber-Mobbing genannt und kann Kinder und Erwachsene gleichermaßen betreffen. Die Mobbing-Opfer werden beispielsweise mit Nachrichten gequält, beleidigt, es werden Gerüchte und Lügen gestreut oder Bilder des Opfers eingestellt.

Es gibt verschiedene Arten von Mobbing!

Es ist an der Zeit, sich mit diesem wichtigen Thema zu befassen und den Schrei nach Veränderungen laut werden zu lassen. Allgemein wurde in Analysen ermittelt, dass die Täter bei Frauen meist Frauen und bei Männern Männer sind.

Es gibt verschiedene Arten von Mobbing, beispielsweise:

  • Verbales Mobbing durch üble Beschimpfungen und Beleidigungen
  • Nonverbales Mobbing durch abfällige Blicke und Nachäffen
  • Körperliche Angriffe oder Gewalt, beispielsweise durch Schubsen, Tritte und/oder Schläge
  • Soziale Ausgrenzung
  • Sexualisierte Gewalt

Um von Mobbing zu reden, handelt es sich um keine einmaligen Beleidigungen, Angriffe oder sonstiges. Sie finden regelmäßig über einen längeren Zeitraum statt.

Mobbing hat gravierende Ausmaße!

Um welche Mobbing-Form es sich auch handeln mag, jede quält die Opfer psychisch und oftmals auch körperlich erheblich. Mobbing kann viele gravierende Ausmaße haben, das Opfer beispielsweise dazu treiben, dass es nicht mehr in die Schule oder den Arbeitsplatz wechseln möchte oder es tut.

Sogar psychische und körperliche Erkrankungen können Mobbingopfer erleiden. Mobbing verursacht Stress und Stress kann krank machen, dies ist bekannt. Es kommt bei länger anhaltendem Mobbing oft zu:

  • Angstzuständen
  • Panikattacken
  • Depressionen
  • Burnout

Das Selbstwertgefühl sinkt. Neben psychischen Störungen treten auch körperliche Symptome auf, zum Beispiel:

  • Schlafprobleme
  • Appetitlosigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Magenbeschwerden

Sogar Suizidgedanken und -versuche kann man nicht ausschließen.

Mobbing muss ein Ende finden!

Wer andere mobbt, möchte sich selber gern mächtig fühlen und seinen Rang bzw. sozialen Status verbessern oder aufrecht erhalten. Mobbing-Täter fühlen sich durch das Mobben stark und „gut“. Dabei wird den Gemobbten das Leben durch die immer wiederkehrenden seelischen und/oder körperlichen Qualen wahrlich zur Hölle gemacht.

Die Opfer reagieren, wie ich es aus meiner Arbeit mit den Patienten und aus persönlicher Erfahrung kenne, meist defensiv. Sie halten sich zurück, versuchen dem Mobbing auszuweichen oder es zu ertragen. Immer ist da die Hoffnung, dass es ohne Gegenwehr, wozu den meisten ohnehin die Kraft fehlt, ein Ende findet.

Dabei ist oft das Gegenteil der Fall: Wirkt das Mobbingopfer ängstlich, spornt dies viele Mobber noch weiter an. Empathie? Fehlanzeige! Entweder mangelt es daran gänzlich oder der Mobber redet sich ein, dass das Opfer das Mobbing verdient hat. Dabei liegen die Ursachen fast nie beim Leidtragenden.

Mobbing – was tun?

Der beste Tipp, den ich geben kann, lautet, das Selbstbewusstsein stärken. Dies bietet die Chance, sich selbst vor Mobbern zu schützen. Es geht darum, seine eigene Persönlichkeit zu stärken und sich somit nicht angreifbar zu machen. Mobber wählen sich gern vermeintlich Schwächere aus. Auch wenn man bereits von Mobbing betroffen ist, sollte rasch gehandelt werden, denn vor allem im Anfangsstadium kann man den Attacken noch einfacher entgegenwirken.

Als Chance persönlich zu wachsen sehen!

Dieser Tipp klingt erstmal absolut abwegig. Aber es ist die Chance persönlich über sich hinaus zu wachsen, sich zu reflektieren, warum man nach außen „schwächer“ wirkt. Man kann sein Selbstbewusstsein stärken und damit weniger „Angriffsfläche“ bieten. Viele Patienten konnte ich bereits bestärken das Gespräch mit Kollegen, Arbeitgeber, dem Umfeld usw. zu suchen und für sich einzustehen. Dies führt indirekt zu mehr Selbstwertgefühl, weil man es schafft für seine Werte einzustehen undoder Nein zu sagen usw.

Ich biete Ihnen seelischen Beistand!

Es ist immer hilfreich, sich im Falle von Mobbing seelischen Beistand zu holen, denn es schlägt erheblich auf die Psyche. Ich biete Ihnen diesen auf Wunsch mit meiner Empathie und meinem Verständnis als ausgebildete Psychologin. Nutzen Sie gern meine Online-Videoberatungen, damit ich Sie stärken und Tipps geben und Ihnen dabei helfen kann, Ihre Kräfte im Kampf gegen das Mobbing zu erhalten. Wir besprechen die erlebten Konfliktsituationen, analysieren sie und entwickeln gemeinsam Gegenstrategien.

Tipp auf der Arbeitsstelle: Krankenschein und nicht kündigen!

Bei einem Mobbing bei der Arbeit sollten Sie zum Arzt gehen und sich einen Krankenschein auf psychische Beschwerden holen. Es ist wichtig, dass Sie nicht kündigen und auch nicht das Arbeitsverhältnis mit beidseitigem Einverständnis beenden. Dadurch bekommen Sie vom Arbeitsamt eine Sperre, das heißt, eine Zeit lang kein Arbeitslosengeld. Daher sollten Sie, falls Sie die Arbeitsstelle wechseln möchten, sich vom Unternehmen kündigen lassen.

Benennen Sie das Mobbing als Grund. Sie sollten auf der Arbeitsstelle immer umgehend Ihren Chef, den Betriebsrat und die Gewerkschaft darüber in Kenntnis setzen. Sie können für eine Verbesserung der Situation sorgen. Arbeitgeber haben eine Fürsorgepflicht, Kommen sie dieser nicht nach und helfen nicht dabei, das Mobbing zu unterbinden, machen sie sich gegebenenfalls schadensersatzpflichtig. Schreiben Sie alle Mobbinghandlungen nieder.

Mein letzter Tipp an Sie: Nicht wegschauen!

Auch wenn Sie selber nicht Opfer von Mobbing sind, schauen Sie nicht weg, wenn Sie bemerken, dass andere gemobbt und schikaniert werden. Versuchen Sie, sich in ihre Situation hineinzuversetzen. Jeden kann es treffen und jeder freut sich in dem Fall über Unterstützung und Hilfe. Es gibt Mobbingopfer, die bis zum Suizid getrieben werden. Dies hat sich kein Mensch verdient!

 

Schauen Sie auch bei meinen anderen psychologischen Blogbeiträgen vorbei: